Biographische Skizze
1904 schloß Spengler seine Studien der Naturwissenschaften und Philosophie in München, Berlin und Halle mit einer Dissertation über Heraklit ab. Dabei wurde sein Denken - neben dem Pietismus und den Franckeschen Stiftungen seiner Jugend und den Naturwissenschaften seines Studiums - geprägt vom Darwinismus Ernst Haeckels, der fiktionalen Philosophie Hans Vaihingers (Philosophie des Als Ob), vor allem aber der Kulturkritik Friedrich Nietzsches mit den Stichworten Dekadenz und Wille zur Macht - ganz abgesehen von seiner Verehrung, die er lebenslang Goethe als seinem Gipfel der abendländischen Kultur entgegenbrachte.
Von 1908 bis 1911 arbeitete er als Gymnasiallehrer in Hamburg. Dann erlaubte ihm eine Erbschaft, den Schuldienst zu quittieren und als freier Schriftsteller in München zu leben. Zahlreiche seiner Entwürfe und Fragmente wurden bisher nicht veröffentlicht. 1919 lehnte er eine ihm angetragene Professur (in Göttingen) ab - ebenso im Jahr 1933 (Leipzig). Im selben Jahr wurde er zwar in den Senat der "Deutschen Akademie" gewählt, durfte aber im Rundfunk nicht mehr erwähnt werden. Seine politische Haltung war stets national-konservativ; ab 1933 trat Ernüchterung über NS-Gedankengut und -Praxis ein. Er starb zurückgezogen und vereinsamt mit knapp 56 Jahren in München.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Oswald_Spengler